Sunday, 5 January 2025

REVIEW: THE DA VINCI CODE (Ron Howard, 2006)


 


Der Wissenschaftler Richard Langdon hält gerade in Paris eine Lesung, als die örtlichen Behörden ihn darum bitten, bei der Auflösung eines Mordfalls zu helfen. Bevor er in die Falle des Ermittlers tappen kann, offenbart ihm die Enkelin des Toten, dass er als Hauptverdächtiger gilt und das Geheimnis um den Mord größer ist, als sie sich alle vorstellen.



Dan Browns Roman, der im Deutschen den Titel "Sakrileg" trägt, erregte seinerzeit die Gemüter und avancierte zu einem Verkaufsschlager erster Güte, dessen Titel wohl jedem geläufig sein dürfte. Knappe drei Jahre nach der Veröffentlichung der Buchvorlage brachte Ron Howard den "Da Vinci Code" auf die Leinwand und verpflichtete hochkarätige Schauspieler wie Tom Hanks, Ian McKellan und Jean Reno, um den Figuren Leben einzuhauchen. Der Kirche sagte das Phänomen um christliche Esoterik und alternative Geschichtsschreibung überhaupt nicht zu, den Zuschauern dafür umso mehr.



Erfreulicherweise hat man sich dazu entschlossen, das ungemein hohe Tempo des Buches beizubehalten und die Geschichte in all ihrer Dynamik zu präsentieren. Nach dem gewaltsamen Ableben im Louvre werden Langdon und die junge Sophie von Konflikt zu Konflikt gehetzt, bei dem sich das Geschehen enorm zuspitzt. 

Hierbei zehrt "Da Vinci Code" primär von seinen durchweg interessanten Charakteren. Tom Hanks verkörpert den Symbologen auf kongeniale Weise, der Attentäter Silas fungiert als angsteinflößender Antagonist, der vor nichts zurückschreckt, und der Gralsforscher Leigh ist einer der Höhepunkte der Handlung. Parallel erzählt Hardy noch einige Plotpoints rund um Querelen zwischen verschiedenen christlichen Sekten, der Arbeit der Geheimpolizei und den historischen und familiären Ereignissen, die zu dem Eklat geführt haben. Was verwirrend klingt, bleibt aber stets transparent und spannend - genau wie in der überaus gelungenen Romanvorlage. 



Dass die Geschichte rund um den heiligen Gral und die dazugehörigen Kirchenintrigen seinerzeit einen Nerv getroffen hat, überrascht beim Ansehen keineswegs. Die knackige Action führt die Protagonisten von Rätsel zu Rätsel, wobei man teilweise mit wirklich pfiffigen Konzepten konfrontiert wird. Eine gewisse Mystik zieht sich durch das gesamte Geschehen, was zu einigen Szenen mit hohem Wiedererkennungswert führt. Ganz gleich ob sich der schaurige Mönch Silas selbst geißelt, eine wutentbrannte Diskussion zwischen Langdon und Sir Leigh stattfindet, oder in alten zertrümmerte Böden uralte Artefakte geborgen werden - sämtliche Aspekte fügen sich nahtlos in ein ausgeklügeltes Gesamtkonzept ein, das durchweg sehr gut unterhält. 






Als Big Budget Hollywood Produktion ist "Da Vinci Code" natürlich aalglatt inszeniert und bis in den letzten Zentimeter durchgestylt. Einige interessante Kamerafahrten und innovativ eingeflochtene Rückblenden, die die Geschichte rund um das Geheimnis des Erbes von Christus zum Leben erwecken, fallen positiv auf, ansonsten lässt sich der gängige Hollywoodstandard ausmachen. Dass dieser natürlich gänzlich ohne Ecken und Kanten daherkommt, versteht sich von selbst.



Fazit: "Da Vinci Code" erzählt eine spannende Geschichte rund um alternative Auslegungen des Christentums, persönliche Schicksale und Machtspielen zwischen religiösen Institutionen. Knallig getaktete Handlungsstränge und interessante Charaktere können 140 Minuten lang das rege Interesse des Zuschauers wecken und machen Lust auf mehr. 


8/10